So anschließend an meinen ersten Beitrag fahre ich hier fort.
Mit Einzelheiten will ich mich nicht aufhalten, wir lernten 3 deutsche Mädels kennen, die die selbe Route hatten.
So fuhren sie mit ihrem Ford Falcon vorne weg und wir hinterher, 2 Tage lang, über 700km, Station Airly Beach. Ein sehr schöner Fleck. Dort verweilten wir 4 Nächte auf einem Camping ground. Wir lernten eine Gruppe Holländer kennen, machten einen Tagesausflug, Ocean rafting, sehr geil. Zu verschieden Inseln der Whitsunday Islands, mit einem Stop zum Schnorcheln und einer Wanderung zu einem sehr schönen Lookout.
Nach Airly Beach trennten wir uns wieder.
Der nächste Stop sollte für Matthias und mich etwas außerhalb von Townsville auf einem sehr kleinen Campingground. Direkt nebenan liegt das Billabong Wildlife Sanctuary. Dort laufen zahme Kängurus frei rum, man kann verschiedenen Tiershows teilhaben und eine Menge über die heimischen Tiere und deren Schutz, zu dessen Aufgabe es sich dieser Park gemacht hat, erfahren. Wir haben gesehen wie 6 Meter lange Krokodile gefüttert wurden und haben eine Menge über den Schutz dieser Tiere erfahren. Nun war der nächste große Punkt Cairns, allerdings wollten wir die vielen, atemberaubten Wasserfälle rund um Cairns nicht auslassen. So machten wir eine Route klar und los ging es, nach einem kleinen Wasserfall dessen Name ich vergessen hab ging es zum größten Wasserfall Australiens, den Wallaman Falls, wahnsinn. Dort kommt man oben an einem Lookout an und kann nach unten sehen wo der Wasserfall in einem kleinen Flüsschen aus einem Tal wandert sehen. Anschließend kann man bis zu diesem Flüsschen herabstiegen über einen künstlich angelegten Weg, sehr anstrengend, aber lohnenswert. Achja, 278 Meter.
Nach dem Abstieg kommt immer ein Aufstieg. Als dieser bewältigt war, verließen wir die Wallaman Falls, aber weit sollten wir nicht kommen!
Kurz vor der Straße die uns nach Ingham und von dort auf den Highway zu den nächsten Falls führen sollte, fing unser guter Holden an kein Gas mehr anzunehmen und wurde laut und metallisch klingendes Rasseln war zu hören. Wir machten ihn kurz aus und starteten erneut, alles prima…für die nächsten 200 Meter. Selbes Spiel von vorn. Für uns war klar das wir im 3 km entfernten Ingham die nächste Werkstatt ansteuern, aber 50 Meter später hatte sich dieser Plan in Luft aufgelöst. Das neu Starten half nicht mehr, das metallische Rasseln war permanent zu hören und das Auto nahm gar kein Gas an, sch…e. Was jetzt!?
Wir liefen die Straße 200 Meter entlang bis zu einem Grundstück, wo wir auf 2 Männer trafen, die uns die Telefonnummer eines Abschleppdienstes raussuchten und diesem unseren Standort übermittelten.
270 Dollar sollte uns das Kosten. Nach einer halben Stunde kam dieser, verfrachtete uns und den Holden nach Ingham auf den Hof einer Werkstatt. Der dortige Werkstattmeister, ein sehr wortkarger Typ erklärte uns nach 1 Stunde rumgucken, starten, weitergucken und drunterlegen, dass sich der Drehmomentwandler im Getriebegehäuse sitzend, vom Getriebe gelöst hat, dort seine neu gewonnene Freiheit um durch die Drehbewegung, die er vom Motor erhält, das Getriebegehäuse von Innen zu zerstören. Nach einem Telefonat konnte der schweigsame Mann uns mitteilen, dass es 4000 Dollar und 2 Wochen Arbeit benötigen würde, was bei unserer Restreisezeit von 4 Wochen und der Aussicht, dass wir für dieses Auto aufgrund des Alters(Bj: 1991) und dem Tachostand(420.000) nicht mehr als 5000 Dollar bekommen würden, allen Beteiligten als nicht rentabel erschien.
So packten wir unsere Sachen aus dem Auto in die Rucksäcke, machten uns auf dem Weg in ein Pub um dort ein Zimmer zu mieten. In Australien gibt es Pubs die dem Sinn eines Pubs noch entsprechen, nämlich Zimmer zu vermieten und tägl. eine Mahlzeit anzubieten, die dann direkt an der Bar eingenommen werden kann, nicht wie in Deutschland die abgesteckte Version, was eigentlich keine Pubs sondern Bars sind.
Dieses gottverdammte Kuhkaff Ingham hat nichtmal ein Hostel und in Australien gibt es Hostels wie…es gibt sehr, sehr viele denn es ist das Backpackerfreundlichste Land der Welt. Gott wie ich Ingham hasse, Karre verreckt, keine billige Unterkunft, aber es kommt noch besser.
Die einzige Möglichkeit die Karre loszuwerden bestand darin, sie an den ortsansässigen Autoverwerter zu verhökern, also auf zu dem. Bei diesen Zeilen knirsche ich mit den Zähnen so sehr verfluche ich Ingham.
Jetzt kommt’s, der Kerl hat zu. Öffnet erst am Monatg wieder und es war Freitag! So viel Pech kann man. Nicht haben. Wir haben die nächstgelegene Autoverwertung angerufen, wollen nicht kommen, zu weit weg, wir haben den schweigsamen Mechaniker gefragt, der würde die Karre für uns zu dem Kerl schaffen, aber verschweigt schön, dass er noch ein paar hundert Dollar dafür bekommen würde, Arschloch. Ich will keine 3 Nächte in diesem Nest rumlungern in dem es nichts, NICHTS, zu sehen oder zu tun gibt. Weit und breit kein Ort in der Nähe zu dem man den Bus nehmen könnte um dort den Tag mit etwas sehenswertem zu verbringen, das sch…ss zu teure Zimmer, es ist…schlimmer gehts nicht. Ach doch, es kamen absolut keine Campervans mit anderen Backpackern durch das Nest, mit denen man sich sonst totschmeißen kann, die hätten unseren ganzen Campingkrempel kaufen wollen. Das absolut geile Dachzelt haben wir für 350 Dollar verkaufen können. Klasse, Neuwert ist 900. Der blöde Werkstattmeister, ein Abzocker vor dem Herrn, wollte uns 200 geben. Er wusste das er in diesem 200 Seelendorf so gut wie konkurrenzlos ist, obwohl 350 auch nicht gerade nett war, aber naja. Den Campingkrempel haben wir der Heilsarmee vermacht, bleibt noch die blöde Karre. Haben irgendwo eine Telefonnummer auftreiben können von nem Kerl der Auto kostenlos(!) abholt und für Leute entsorgt. Ok soll kommen. 5 Minuten bevor er eintraf, oh wunder, ruft der Autoverwerter an( hatten die im Schaufenster stehende Handynummer ein Paar mal angerufen, ohne Ergebniss. Die 2 trafen zeitgleich am Werkstatthof ein. Der andere Typ fragte den Autoverwerter, zahlst du dafür was? Klar!
Er hat sich daraufhin verkrümelt.
Der Autoverwerter, ein knallharter Verhandlungspartner, ließ sich nicht über 200 Dollar handeln. Naja. Die neuen Reifen und die fast neue Batterie und der halbvolle Tank waren zusammen über 400 Dollar wert, scheiße in diesem Kaff ziehen uns auch echt alle über den Nuckel, aber was haben wir für eine Wahl!?
Immerhin können wir dieses asoziale Nest verlassen. Matthias will nach Mission Beach und ich direkt nach Cairns. Da ich eh gerade eben entschieden hab noch 2 Wochen nach Thailand zu gehen und Matthias bis Ende März in Australien bleiben will, haben wir entschieden uns zu trennen.
Bus, Cairns, Hostel.
Geiles Hostel, mit Bar, einem kostenlosen Essen zu jedem Bier zwischen 18 und 20 Uhr und tolle Menschen.
Wie es so meine Art ist, bin ich an die Bar, hab mein Bier gekauft und die nächsten Leute die ich interessant fand angesprochen. „Can I have a seat?“(darf ich mich setzen?)
Es waren 2 Engländer und ein Schotte die Karten spielten. Natürlich durfte ich mich setzen. Wir lernten uns kennen, spielten Saufspiele, nachmittag um 3, tranken Bier und quatschten. Abends nahmen wir unsere „kostenlose“ Mahlzeit, gingen auf die Zimmer und wollten uns abends wieder an der Bar treffen. Steven, der Schotte kam mich abholen. Mit ihm sollte ich die nächsten 4 Tage viel Spaß haben. Wir tranken Bier, eine liveband spielte. Achja, wir tranken Bier. Ich muss dringlichst vor den Leuten von der Insel, Wales, Schottland, England, Irland, warnen, meine Fresse können die saufen. Ich war blau!
Am nächsten Tag, gegen Mittag, ging ich in die Stadt. Cairns ist eher klein und nicht zum Wassersport, wandern oder Sightseeing geeignet, bleibt nur noch Party übrig, aber dafür ist es gut.
Ich informierte mich über Flüge nach Thailand, Visum, Bustransfer zum Flughafen und kam an einem Tattoostudio vorbei. Schon seit Airly Beach spielte ich mit dem Gedanken, mir unsere Auto und die Ostküste auf die Seite tätowieren zu lassen. Ich wollte tatsächlich reingehen, zu. Mit einem Blick auf das Handy stellte ich fest, dass es Sonntag war. Ok morgen komme ich wieder!
Als ich zurück im Hostel,war wollte ich meine Flüge buchen, aber ich bekam ständig die Fehlermeldung, dass auf meine Kreditkartendaten nicht zugegriffen werden konnte, was zur Hölle!?
Eine einzige Fluggesellschaft prüfte wahrscheinlich nicht nach sondern sagte erstmal klar nehmen wir, was später blöd für mich sein sollte.
Ich schrieb meiner Bank eine Email um herauszufinden was da Sache war, aber es war in Deutschland noch lange vor Geschäftsbeginn. Matthias schrieb mir übrigens er sei in Cairns angekommen.
Ich bin erstmal runter an die Bar um dort Steven zu treffen, Bier! Wir trafen später auf Matt und Lucy, übrigens aus England ;). Diese 3 super tollen Menschen sollten mir über den Verlust meines geliebten Autos und wahrscheinlich von knapp 2000€ aus dem wiederverkauf helfen.
Wir unterhielten uns und spielten Karten bis zum Abendbrot. Da ging jeder auf sein Zimmer, sich etwas frisch machen. Wir trafen uns bei unten an der Bar eine Stunde später alle wieder und überlegten was zu tun sei. Irgendjemand sagte irgendwo auf einem Zimmer seien eine Menge Leute und tranken. Matt und Lucy hatten noch Alkohol, Steven und ich machten uns auf zum BottleShop, 2 Flaschen Vodka besorgen. Als wir auf dem besagten Zimmer eintrafen, waren Matt und Lucy schon da und eine für das Zimmer viel zu große Anzahl von Leuten. Alle hatten was zu trinken, unterhielten sich, spielten Karten, natürlich trinkspiele, es war eine geile Atmosphäre. Natürlich war ich wieder blau.
Noch vor dem Abendbrot hatte ich erfahren, dass meine Bank mein Konto eingefroren hatte wegen ungewöhnlichen Bewegungen. Die meinten Abbunchungen aus Australien, natürlich gab es die, ich bin in Australien!!! Ich habe denen eine Mail geschrieben, ich bräuchte mein Geld, den ich will Tickets buchen und außerdem habe ich kaum noch Bargeld. Mit wenig Geld und keine Chance heimzukommen in einem fremden Land, leichte Panik machte sich breit.
Kommen wir zum nächsten Morgen,mich war trotz des Abends um 10 draußen. Ich ging zum besagten Tattoostudio und ging tatsächlich rein.
Ich unterbreitete dem Freundlichem Mann mit dem lichten Haar die Geschichte des Autos, Fotos und meine Vorstellung. Ok 350 Dollar und um 2 war ein Termin frei. Das lief ja wie geschmiert. Ich hatte nichts weiter zu tun, also was macht man, wenn man in einem Hostel lebt und gerade nichts zu tun hat, man geht an die Bar. Steven war da, was ich nicht anders erwartet hatte. Auf dem Weg dahin traf ich noch Lucy. Wir hielten einen kurzen Smaltalk, die Bank hat mein Konto eingefroren und ich haben kaum noch Geld, heut nachmittag gehts zum Tätowierer und jetzt geh ich an die Bar. Kommst du dann auch? Klingt doch nach optimistischen Aussichten oder nicht?
Lucy kam dann auch, und Matt. Unnötig zu erwähnen wie der Tag verlief. Um 2 ging ich zum Tätowierer, er hatte den Entwurf fertig, absolut klasse. Allerdings sollte nicht er mich tätowieren, sondern sein Kollege, der aber noch eben unterwegs war, 10 Minuten.
Aus den 10 wurden 40 Minuten, aber das war in Australien sowieso eine entspanntere Arbeitseinstellung als in Deutschland. Nach 2 Stunden Tortur war es vollbracht. Lasst euch nie die Rippenbögen tätowieren. Niemals!
In den letzten 15 Minuten hatte mich Matthias durchs Schaufenster entdeckt und mir Beistand geleistet. Draußen erzählte ich ihm dann von meinem Konto. Da er mir sowieso noch Geld schuldete vom Autokauf, was er mir aber erst von Deutschland aus überweisen könnte, gab er mir ein paar hundert Dollar. Er meinte auch er hätte das Problem am Anfang gehabt und hätte seinem Bruder gesagt, er solle anrufen, dann würde es ganz schnell gehen. Also konaktierte ich eine Freundin, die meiner Bitte sofort nachkam. Ein paar Stunden später wusste ich das es bei meiner Bank nur mit einem persönlichen Anruf möglich sei. Kostet ja auch nichts von Australien nach Deutschland zu telefonieren. Dieser Anruf sollte mir sagen, dass mein Konto wieder freigegeben sei. Ok, fluege.de wurde daraufhin besucht und erneut es kam wieder diese tolle Fehlermeldung. Die Freundin wurde kontaktiert, sie rief für mich auch nochmal an, mein Konto sei frei. Fluege.de wurde kontaktiert, per Mail, mehrmals an dem Tag, bis zum Abend keine Antwort. Auch am nächsten Morgen keine Antwort. Bank angerufen, von denen erfuhr ich, das fluege.de das Geld für den vorhin angesprochenen Flug von der Gesellschaft die scheinbar meine Kreditkartendaten nicht überprüft hat, abgebucht hat. Schön und warum habe ich dann die Mail mit der Bestätigung und dem Ticket nicht!? Und warum kann ich den 2. Flug nicht buchen, da angeblich mein wieder freies Konto angeblich immer noch gesperrt sei!? Ich komm wohl nicht drumrum fluege.de anzurufen. Nach 15 Minuten in der Warteschleife hatte ich endlich eine Schlaftablette vom Feinsten am Rohr, der sagte mir die Mail wäre rausgegangen, aber er würde sie gern. Nochmal rausschicken und wegen der 2. Buchung, das könnte er sich auch nicht erklären. Die Mail habe ich bis heute nicht und die 2. Buchung habe ich direkt auf der Seite der Fluggesellschaft gemacht. Leute lasst die Finger von fluege.de!
Zur Erläuterung, ich brauchte einen Flug von Sydney nach Bangkok und einen von Cairns nach Sydney, deswegen 2 Buchungen.
Ok, endlich geschafft, morgen früh um 4 sollte es per Transfer zum Flughafen und dann nach Sydney gehen. Ich hatte so gebucht, dass ich etwas Zeit in Sydney zum nächsten Abflug hatte.
Der Abend verlief wie alle Abende im Hostel, feucht fröhlich. Aber ich feierte den Abschied von 3 neuen Freunden. 2 Stunden vor transferstart ging ich ins Bett! der Flug sollte 6:45 gehen, Wecker war gestellt, ok.
6:45: klein Eile erwacht aus dem Koma…fuck, fuck, fuck!!! Mein Flug, sch…e der ist weg. Was jetzt? Wenn ich den Anschlussflug verpasse sind 500€ weg, bis jetzt sind es nur 100€. Da Gans noch einen Flug der mich rechtzeitig nach Sydney bringen könnte, hoffentlich hat der noch Plätze frei. Rucksack schnappen auschecken, Handy raus Flug buchen, einen der letzten 6 Plätze, Gott ich danke dir. Mit dem nächsten Bus fuhr ich dann zum Flugahfen und flog nach Sydney, allerdings hatte ich nicht soviel zeit wie geplant, da ich jetzt 2 Stunden später ankam. Eine halbe Stunde vor Check in Schluss war ich am Schalter, Yeah auf nach Bangkok, denkste! Ich brauchte ein Visum, hab doch nachgesehen, für die ersten 30 Tage nicht, oder ein Ticket aus Thailand raus, Kacke! Handy raus, nächsten Flug nach Frankfurt buchen, schnell, Schalter schließt gleich. Ich wollte doch nie meine Weiterreise oder gar Heimreise festmachen, immer nur weiterreisen, wenn ich keinen Bock mehr habe auf den Ort. Aber naja,das Geld verlangte sowieso bald heimzureisen. Das Ende vom Lied ist, dass ich jetzt in Bangkok sitze mit dem Finnen Markus, den ich am Flughafen traf, ein Zimmer teile und schon viel von Bangkok gesehen habe. Die Stadt ist total chaotisch und etwas schmutzig, aber auf dem aufsteigendem Ast, in ein paar Jahren ist es eine moderne, saubere Stadt. Leider gibt es diese wie Sand am Meer, der schöne Flair bangkoks mit den freundlichen Thais geht dadurch verloren. Ich habe von ein paar Leuten hier erfahren, dass ein paar Jahre zuvor, als diese ihre erste Reise hierher hatten, die Stadt zwar schmutziger aber die Leute freundlicher waren, also der Wandler deren die Stadt einschlägt nicht unbedingt toll ist. In der Tat habe ich einige sehr unfreundliche Thais erlebt. Ich bin ganz froh darüber das es morgen nach Ko Phanghan und anschließend nach Ko Tao geht. 2 sehr schöne Inseln mit Strand und Natur. Vielleicht mache ich einen Tauchschein.